. .

Gegenstand dieses Projektes ist die Entwicklung des ehemaligen Vorwerks auf dem Bärwinkel bei Neuhardenberg mit dem Verwalter- und Molkenhaus als Museum. Das Molkenhaus ist das Erste Hauptwerk des jungen Architekten Carl Friedrich Schinkel; es steht unter Denkmalschutz, das Ensemble (aus dem Bureau Gilly) als dessen Umgebung.

Das Vorwerk, Ort der dezentral organisierten Gutswirtschaft, Ort der reformierten Agrikultur der späten vorindustriellen Zeit, ist in der Kunstform der ornamented farm errichtet; die Planung der Anlage dürfte auf das Bureau Gilly zurückzuführen sein; es ist weitgehend überkommen, einzigartig nicht nur in der weiteren Region und von europäischem Rang. Das Molkenhaus - errichtet in Gestalt einer frühchristlichen Basilika - ist zugleich Wohnung des Verwalters, Käserei und Ausflugsziel für die Gutsherrschaft und ihre Gäste; vermutlich hat es auch als Freimaurer-Tempel gedient. Typologisch ist es dem dairy im Landschaftsgarten zuzuordnen.

Wie das Vorwerk insgesamt nicht als seinerzeit üblicher Dreiseithof errichtet worden ist, so ist auch das Molkenhaus nicht als übliches zweibündiges Wohnhaus errichtet; die artifizielle Form macht die Anlage des Vorwerks und seine Bauten einmalig.

Die genauesten Kenner des Schinkelschen Werkes sehen in dem Molkenhaus den - kunstgeschichtlich gesprochen - ersten neo-romanischen Bau auf dem europäischen Festland. Das Vorwerk Bärwinkel ist nicht nur als Teil der Agrarrevolution sondern auch als Kunst- und Kultur-Denkmal von europäischem Rang. Autor des artifiziellen Vorwerks mit dem Molkenhaus als Tempel war der wohl bedeutendste Architekt des neunzehnten Jahrhunderts in den deutschen Ländern.

Im Jahre 1990 ist der überkommene Bestand aufgemessen und gezeichnet worden (siehe Abbildung rechts). In den Jahren 1990 bis 1995 konnte der in ruinösem Zustand befindliche, teils schon in sich zusammen-gefallene Bau konstruktiv gesichert und in Teilen instandgesetzt werden. Einiges konnte damals nur provisorisch hergerichtet werden. Inzwischen sind diese Provisorien zum Teil soliden Konstruktionen gewichen, damit der Bau auf Dauer überliefert werden kann.

In den Jahren 2001/2002 konnte mit Hilfe einer Qualifizierungsmaßnahme für arbeitslose Jugendliche auch das nördliche Stallgebäude vorerst gesichert werden. Das Dachwerk des südlichen Seitenschiffes des Molkenhauses ist erneuert etc. etc. - Seit der Eröffnung der temporären Dauerausstellung Der junge Schinkel 1800 bis 1803 im Juni 2006 hat das Molkenhaus inzwischen fast dreitausend Besucher angezogen.

Die Ziele dieses Projektes sind:
a) Das zu errichtende Museum dient auf Dauer der Erhaltung des Ersten Hauptwerkes von Carl Friedrich Schinkel, des wohl bedeutendsten Architekten des neunzehnten Jahrhunderts in den damaligen deutschen Ländern.
b) Das Projekt der Transformation gibt die Möglichkeit den wahrscheinlich ersten neo-romanischen Bau auf dem europäischen Festland und ein einzigartiges Exemplar einer ornamented farm, also ein Gesamtkunstwerk von herausragender Bedeutung für das kulturelle Erbe in Europa zu überliefern.
c) Das Museum wird u.a. das bisher nur am Rande gezeigte architektonische Frühwerk von Carl Friedrich Schinkel umfassender als bisher in der kleinen temporären Dauerausstellung Der junge Schinkel 1800 bis 1803 vorstellen, und, es wird die Geschichte der Agrarrevolution nicht nur als Teil der regionalen Wirtschaftsgeschichte ausführlicher als bisher beschreiben.
d) Die geplante Instandsetzung und Modernisierung des ehemaligen Molkenhauses verbindet auf innovative Weise heutige Baudenkmalpflege mit resourcen-schonender Technologie und wird zu einem herausragenden Beispiel für die Integration von Nachhaltigkeit und Architektur.
e) Durch die Errichtung des Museums wird der Kulturtourismus als ein bedeutender Teil der europäischen Wirtschaft für die Region attraktiver gemacht und gestärkt.

In den Jahren 2011 bis 2013 könnten wesentliche Schritte zur umfassenden Wiederherstellung des Gebäude-Ensembles und zur Errichtung des Museums an Stelle der Dauerausstellung getan werden. – Der Bund, das Land, der Kreis, die Gemeinde und viele, die von dem Kunstwerk begeistert sind, begrüßen und befürworten das Projekt. Erste beträchtliche Summen für die Restitution des Molkenhauses als freistehende >Basilika< sind zugesagt. Dennoch, es fehlt an Geld, um entsprechende Aufträge auslösen zu können.

Der Förderverein Bärwinkel e.V. bittet freundlichst um Ihre Unterstützung.

Berlin, 16. Mai 2011
Frank Augustin, Vorsitzender

Abbildung Aufriss Süd 1990
Aufriß Süd, Bestandszeichnung, Oktober 1990